Die Erde mit ihrem Mond ist Teil unseres Sonnensystems und eingebunden in das gesamte Universum. Alle Gestirne im All wirken zusammen, es ist ein komplexes kosmisches Zusammenspiel der Kräfte.

Wir sind also eingebettet in eine Vielzahl von energetischen Einflüssen. Unser Mond ist uns sehr nahe und übt deshalb einen besonders starken Einfluss auf uns aus. Einen weiteren starken Einfluss auf die Erde hat unsere Sonne, dieser ist vor allem auch von den verschiedenen Energien der Sternzeichen her bekannt. Wohl jeder kennt die Einteilung der astrologischen Zonen in Tierkreiszeichen, die Sonne durchläuft diese zwölf Sternbilder in einem Jahr, der Mond wiederum benötigt dazu nur ca. 28 Tage.

Was ist das Besondere an den Mondeinflüssen?

Der Mond umkreist die Erde, dabei befindet er sich mal zwischen Sonne und Erde und von der Sonne aus gesehen, mal hinter der Erde. Im Wechselspiel dieser Dreierkonstellation ändert sich für uns seine Sichtbarkeit. Bei Vollmond steht er hinter der Erde und die Sonne scheint direkt auf den ganzen Mond. Er wandert kontinuierlich weiter und die der Erde zugewandte Seite liegt immer mehr im Dunkeln, bis wir ihn, nach der Hälfte der Erdumkreisung, nicht mehr sehen können, was wir Neumond nennen. Auf seiner weiteren Reise wird er für uns wieder mehr sichtbar, er nimmt also wieder kontinuierlich zu. Nach ca. 28 Tagen hat er die Erde umrundet und erscheint für uns erneut als Vollmond.

So wie wir diesen Effekt sehen können, ist er auch spürbar. Je nachdem, ob der Mond zunimmt oder abnimmt, wirkt er anders auf Mensch und Natur.

Der zunehmende Mond hat eine aufnehmende, aufbauende und stärkende Wirkung. Alles was zugeführt wird, wirkt intensiver, das gilt sowohl für die erwünschten wie auch für die unerwünschten Einflüsse. Die Kraftwirkung ist an Vollmondtagen am stärksten ausgeprägt. Wenn der Vollmond genau in einer Geraden hinter der Erde steht, kommt es zu einer Mondfinsternis, dieses Ereignis wird von einer besonders intensiven Energie begleitet.

Der abnehmende Mond erleichtert es, Dinge loszulassen, zu entschlacken oder zu entgiften. Er unterstützt auch bestimmte heilende Maßnahmen. Der Neumond ist ebenso ein guter Zeitpunkt für eine Innenschau und Neuorientierung.

Zusätzlich spielen auch die einzelnen Sternzeichen, die innerhalb von 28 Tagen durchwandert werden, mit ihren Eigenschaften eine Rolle. Dies macht das ganze System komplex und auf den ersten Blick nicht immer leicht durchschaubar.

Industriealisierung verdrängte altes Wissen

Die Menschen lebten früher viel mehr im Einklang mit der Natur und konnten diese Einflüsse besser wahrnehmen. Durch ständige Beobachtungen und Erfahrungen haben sie ihr Verhalten danach ausgerichtet, im Laufe der Zeit haben sie gelernt, diese Erkenntnisse zu ihren Gunsten zu nutzen.

Es gibt im Mondkalender Tage, die sich für bestimmte Tätigkeiten, wie z. B. das Einkochen, das Gemüse zum Lagern zu ernten oder auf dem Feld zu säen, besser oder weniger gut eignen. Im Zuge der Industrialisierung hat dieses Bewusstsein an Bedeutung verloren. Im Laufe der Zeit haben wir uns viele neue Möglichkeiten erschlossen, wie z. B. durch Konservierungsstoffe Waren länger haltbar zu machen oder Vollkornmehl einfach durch Weißmehl zu ersetzen, um die Lagerfähigkeit zu erhöhen, oder auf dem Acker künstlichen Dünger und Pestizide zu verwenden, um einen hohen Ertrag zu sichern.

Das sind jetzt nur drei Beispiele, die aber unsere Entwicklung ganz gut widerspiegeln. Ich würde mir wünschen, dass hier ein allmähliches Umdenken stattfindet. Ich denke vor allem im privaten Bereich und in der ökologischen Landwirtschaft liegen hohe Potentiale.

Jeder kann die Mondeinflüsse in seinem Alltag nutzen

Zum Glück ist das alte Wissen ja nicht verloren gegangen, es hat immer Menschen gegeben, die es angewandt und weitergegeben haben. Eine davon ist Johanna Paungger-Poppe, sie ist in einer Tiroler Bergbauernfamilie aufgewachsen und ihr Großvater hat sein Mondwissen an sie weitergegeben. Ende der 1990er Jahre bin ich zum ersten Mal auf eines ihrer Bücher aufmerksam geworden.

Es ist ein komplexes und breit gefächertes Spektrum an Möglichkeiten, sich damit zu befassen. Am Anfang habe ich begonnen, mich auf die täglichen Dinge im Haushalt und auf die Körperpflege zu konzentrieren. Inzwischen wende ich das Wissen auch gerne im Gesundheitsbereich sowie im Umgang mit meinen Pflanzen an.

Es würde hier zu weit führen, genauer auf die einzelnen Einflüsse einzugehen. Dafür gibt es eine große Auswahl an fundierter Literatur für die Anwendung dieses Wissens in verschiedenen Lebensbereichen. Es geht aber auch immer um ein Ausprobieren, um die eigenen Erfahrungen miteinzubeziehen und vor allem sich auf das eigene Gespür zu verlassen.

Die Mystik des Mondes

Der Mond ist ursprünglich ein Sinnbild für das Weibliche, das sich früher auch darin zeigte, dass der weibliche Zyklus mit den Mondrhythmen konform ging. In unserer germanischen Sprache ist der Mond allerdings männlich, im Lateinischen und den romanischen Sprachen ist er weiblich. Diese Tatsache lässt vermuten, dass er auf einer höheren Ebene beides in sich trägt. Für mich liegt etwas Mystisches und Unergründliches in diesem Phänomen.

Auch wir Menschen tragen sowohl die weibliche als auch die männliche Energie in verschieden starker Ausprägung in uns. Der Einfluss des Mondes kann uns helfen, unsere Ganzheit zu spüren und beides, Anima und Animus, in unserem Inneren anzuerkennen. Dabei geht es vor allem darum, die vermeintliche Trennung aufzuheben und die männliche Energie, als auch die weibliche Energie, gleichermaßen wertzuschätzen.